Asylverfahrensberatung (AsylVerB)
In diesem Projekt wird allen Schüler*innen in der Zuständigkeit des Trägerkreis Junge Flüchtlinge, also den Teilnehmer*innen der Programme SchlaUA, LewoS, Mittlerer Schulabschluss (M10), Übergang Schule-Beruf sowie den Schüler*innen der Berufsintegrationsklassen, Zugang zu Beratung und Unterstützung in asyl- und ausländerrechtlichen Belangen ermöglicht.
Sie werden bei der Durchsetzung ihrer Interessen auf dem Weg zu einem legalen Aufenthalt in Deutschland unterstützt. Der Schwerpunkt liegt auf den humanitären Aufenthaltstiteln. Im Kontext von Schule spielen aber auch Bleiberechts- und Altfallregelungen eine Rolle.
In unserer Praxis an der Schule erleben wir häufig, wie unsere Schüler*innen durch lange Asylverfahrenszeiten und die damit verbundene unklare Aufenthaltsperspektive in Deutschland, in ihrer Teilnahme am Unterricht beeinträchtigt sind und es ihnen schwer fällt sich zu konzentrieren.
Wir sehen in der Praxis häufig auch, dass die Asylanträge unserer Schüler*innen durch die zuständige Behörde abgelehnt werden, weil es ihnen nicht gelingt, alle entscheidungsrelevanten Tatsachen aktenkundig zu machen, weil sie die Bedeutung der Anhörung nicht kennen oder weil ihnen nicht klar ist, welche Informationen oder Dokumente ihren Anspruch erhärten können.
Daraus folgen dann häufig lange Zeiten der Unsicherheit und Angst, die wiederum das Alltagsleben und den Schulerfolg negativ beeinflussen.
Wir verbinden mit dem Angebot verschiedene Ziele: Die Schüler*innen sollen von schulfremden „Diss-Stress“ entlastet und ihr Grundbedürfnis nach Sicherheit soll erfüllt werden. Dazu unterstützen wir die Schüler*innen in ihren asyl- und ausländerrechtlichen Verfahren. Wir berücksichtigen dabei in erster Linie die Bedürfnisse der besonders vulnerablen Gruppe psychisch belasteter Personen.
Außerdem unterstützen wir die Ausbildungsaufnahme durch ausländerrechtliche Beratung und Hilfe bei der Identitätsklärung. Schließlich dokumentieren wir in Kooperation mit Pro Asyl exemplarische Fälle zum Thema, wie die Ausgestaltung des Asylverfahrens den Schulerfolg beeinträchtigen kann. Der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. kooperiert in diesem Projekt mit den betreuenden Trägern der Jugendhilfe, den Sozialdiensten der Gemeinschaftsunterkünften, einer Münchner Fachanwaltskanzlei und mit verschiedenen Stellen zur Begutachtung von psychischen Erkrankungen sowie der Ausländerbehörde.